Die Vorstellung von übernatürlichen Wesen, die über bestimmte Menschen wachen und diesen in gefährlichen Situationen beistehen, ist in sämtlichen Religionen sowie Kulturen der Menschheit enthalten. Während die meisten Menschen das Wirken dieser Wesen lediglich an deren Resultat erkennen können, sind andere Menschen in der Lage, mit ihnen zu kommunizieren. Durch das sogenannte Channeling können Medien mit Engelwesen in Kontakt treten und diesen danken sowie sie in einigen Situationen um Hilfe bitten.
Unter einem Engel versteht man in den meisten Regionen auf der Erde ein übernatürliches Wesen, das als Abgesandter sowie Bote Gottes fungiert. Diese Geistwesen wurden von Gott erschaffen und sind ihm direkt untergeordnet. Aus diesem Grund sind Engelwesen den meisten Menschen aufgrund von religiösen Erzählungen sowie alten Legenden bekannt. Während die meisten Menschen nicht in der Lage sind, mit diesen Geistwesen zu kommunizieren oder diese wahrzunehmen, fungieren Engelmedien als Mittler zwischen Menschen und Engelwesen.
Menschen, die bereits mit Engelwesen in Kontakt getreten sind, beschreiben diese häufig als geflügelte Wesen, die Menschen sehr stark ähneln. Obwohl sie meist übernatürliche Fähigkeiten besitzen, werden sie in den meisten Religionen nicht als Götter betrachtet. Sie unterstützen lediglich die Hauptgottheit oder die mächtigsten Götter einer Religion und werden deshalb häufig als Halbgötter bezeichnet. Aufgrund dieser übernatürlichen Fähigkeiten sind sie in der Lage, die Geschehnisse auf der Erde zu beeinflussen und dadurch den Menschen in schwierigen Situationen zu helfen. Teilweise setzen sie ihre Fähigkeiten jedoch ebenfalls ein, um die Liebe auf der Welt zu fördern und zwei füreinander bestimmte Seelen zusammenzuführen.
Engelwesen können viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Einige sind dabei für den Schutz eines Ortes oder einer Person verantwortlich. Schutzengel sind dadurch in zahlreichen unterschiedlichen Religionen und Kulturen bekannt. Der Erzengel Michael wird häufig als Schutzengel Deutschlands betrachtet. Ebenso kennen zahlreiche asiatische Religionen das Konzept eines schützenden Geistwesens wie unter anderem der Buddhismus in Form der wachenden Bodhisattwas.
Neben Michael gibt es ebenfalls zahlreiche weitere Schutzengel. So schützt unter anderem der Erzengel Gabriel das Volk von Israel. Viele Menschen gehen davon aus, dass stets mindestens ein Engelwesen über jeden einzelnen Menschen auf der Welt wacht. Aus diesem Grund wird jährlich am 2. Oktober das katholische Schutzengelfest begangen, um die Taten der Schutzengel zu ehren.
Neben Schutzengeln unterscheiden viele Religionen insbesondere Engelwesen, die mit der Aufgabe vertraut sind, Menschen einander näher zu bringen. Einer der bekanntesten Liebesengel ist dabei der Erzengel Raphael. Dieser verfügt nicht nur über besonders starke heilende Kräfte, sondern bringt durch sein Wirken auf der Erde ebenfalls zahlreiche Menschen zusammen. Aus diesem Grund werden Raphael sowie viele andere Engelwesen vor allem dann um Hilfe gebeten, wenn die Menschen einen Lebensgefährten suchen.
Unter einem Medium versteht man eine Person, die aufgrund einer besonderen Veranlagung sowie einzigartiger Fähigkeiten dazu in der Lage ist, mit einem Geistwesen Kontakt aufzunehmen. Meist empfangen Medien die Botschaften von verstorbenen Menschen, Geistern oder auch Engelwesen. Bei der Herstellung eines Kontakts zu den Engelwesen nutzen viele Medien unterschiedliche Methoden. Das hängt vor allem damit zusammen, dass jedes Medium mit anderen Methoden und Techniken gute Erfahrungen sammeln konnte und stets jene Vorgehensweise wählt, mit der es sich wohlfühlt.
In der Regel sind Medien besonders feinfühlige Menschen, die bereits ohne den Einsatz konkreter Techniken Schwingungen, Gefühle und Spannungen innerhalb eines Raumes deutlich spüren können. Meist richten sich die Botschaften eines Verstorbenen oder eines Schutzengels direkt an einen Lebenden und sollen entweder Trost spenden oder Hilfsbereitschaft bekunden. Häufig wird dabei das sogenannte Channeling eingesetzt, um die Engelkontakte herzustellen.
Engelwesen sind zuverlässige Begleiter und wachen tagtäglich über zahlreiche Menschen. Obwohl man ein Engelwesen in der Regel nicht sehen kann, so sind die Auswirkungen ihres Handelns dennoch in vielen Fällen eindeutig zu erkennen. Zahlreich Menschen berichten von einem warmen Hauch oder einem grellen Lichtschein, wenn ein schreckliches Ereignis wie ein Autounfall in letzter Sekunde verhindert wird. Dabei handelt es sich um ein eindeutiges Indiz für das Wirken eines Schutzengels.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Anzeichen auf die Hilfe eines Engelwesens. Mütter berichten von einem plötzlichen Gefühl, nach dem eigenen Kind sehen zu müssen. Oftmals wird dieses dadurch im letzten Moment vor dem Trinken des Essigreinigers gehindert. Außerdem können plötzliche Temperaturschwankungen, Gerüche, unerklärliche Stimmen sowie Federn oder Träume Anzeichen für das Wirken eines Engelwesens sein. Nicht selten werden in der Nähe von Unfällen, bei denen keine Menschen zu Schaden gekommen sind, weiße Federn gefunden.
In den drei großen Religionen Christentum, Judentum und Islam werden Engelwesen stets als göttliche Helfer verstanden, die über übernatürliche Fähigkeiten verfügen. Im Judentum werden diese Wesen mit dem Begriff Mal-Ach bezeichnet. Diese Engelwesen sind streng von dem göttlichen Wesen Jehova zu unterscheiden und werden diesem stets untergeordnet. Hauptsächlich teilen sie ausgewählten Menschen den Willen sowie die Anweisungen des göttlichen Wesens mit. Vereinzelt sind jedoch auch im Judentum Legenden über Engelwesen bekannt, die mit dem Schutz sowie der Unterstützung der Menschheit beauftragt wurden.
Im Islam hingegen ist der Engelglaube bedeutsamer. Die sogenannten Mal-Ak werden im Koran häufig als Diener der Gottheit bezeichnet. Sie handeln im muslimischen Glauben nach dem Befehl Gottes und ermöglichen dadurch stets Rückschlüsse über dessen Willen. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Wesen ist dabei die Offenbarung des Willen Gottes an die Propheten. Weiterhin sind diese Wesen häufig auch für den Schutz eines Menschen verantwortlich. Die Unterstützung der Engelwesen hat sich in der arabischen Kultur insbesondere durch Anlehnung an die sogenannten Dschinn weit verbreitet. Dabei handelt es sich um mystische Geistwesen, die neben den Engelwesen existieren, jedoch nicht im Namen Gottes handeln, sondern eigene Interessen verfolgen.
Besonders intensiv hat man sich jedoch im Christentum mit Engelwesen beschäftigt. In dieser Religion werden diese als immaterielle Wesen bezeichnet, die aus reiner Energie bestehen und deshalb über keine Materie verfügen. Dabei stellt der Engelglaube den zentralen Unterschied zwischen katholischem sowie evangelischem Christentum dar. Während man Engelwesen im katholischen Christentum als Boten Gottes verehrt, steht man ihnen im evangelischen Christentum sogar ablehnend gegenüber. So werden einige Feiertage wie unter anderem der Gedenktag des Erzengels Michael im evangelischen Christentum nicht gottesdienstlich begangen.
Insgesamt sieht die Engellehre im katholischen Christentum neun unterschiedliche Arten von Engelwesen vor, die in drei Kategorien unterteilt sind. Bei den himmlischen Beratern handelt es sich um die Seraphim, die Cherubim und die Thronoi. Diese Geistwesen sind jeweils mit dem Schutz eines anderen Bereichs des Himmels betraut. Die himmlischen Verwalter hingegen sind für die Koordination der himmlischen Boten verantwortlich. Dabei handelt es sich um die Kyriotetes, die Dynameis und die Exusiai. Lediglich der unterste Stand der Engelwesen darf mit den Menschen in Kontakt treten. Dieser umfasst die Archai (Engelfürsten), die Archangeloi (Erzengel) sowie sämtliche Angeloi (gewöhnliche Engelwesen).
Der heutige Engelglaube beruht hauptsächlich auf den Darstellungen dieser Geistwesen in den Legenden und Schriften der drei großen Religionen. Sowohl im Judentum, im Christentum als auch im Islam sind zahlreiche Beschreibungen dieser übernatürlichen Wesen zu finden. Die Vorstellung von Geistwesen, die dem Hauptgott oder den Hauptgöttern zur Seite stehen und Einfluss auf die Menschen sowie die materielle Welt ausüben können, geht jedoch auf zahlreiche alte Kulturen zurück. Bereits im alten Persien, Ägypten sowie Griechenland waren Engelwesen ein zentraler Bestandteil der kulturellen sowie religiösen Weltanschauung.
Bereits neun Jahrhunderte vor Christus war der Engelglaube als Teil des Zoroastrismus im gesamten persischen Reich vertreten. Damals glaubte man, dass der obersten Gottheit sogenannte Yazata beistehen. Dabei handelte es sich um Helfer, die mit dem göttlichen Funken in Berührung gekommen waren und dadurch übernatürliche Fähigkeiten besaßen.
Darüber hinaus traten Engelwesen auch in der ägyptischen Mythologie in Erscheinung. Insbesondere in den Erzählungen um Isis und Osiris wird an vielen Stellen auf geflügelte Astralwesen verwiesen, die den Menschen helfen und den Willen der Götter durchsetzen. Die Vorstellung von geflügelten Wesen als Mittler zwischen Gottheit und Menschheit ist darüber hinaus ebenfalls ein zentraler Bestandteil der mesopotamischen Kulturen.
Letztlich wurde der Engelglaube innerhalb Europas vor allem durch den großen Einfluss der griechischen sowie römischen Kultur verbreitet. So stellen Erzählungen um Hermes den Götterboten sowie Victoria den Siegesengel zwei zentrale Engelsgeschichten dieser beiden Kulturen dar. Darüber hinaus glaubte man auch in der vor allem im Norden Europas weit verbreiteten altgermanischen Mythologie an die sogenannten Walküren. Dabei handelte es sich um geflügelte Wesen, die als Mittler zwischen Kriegern und Göttern fungierten.
Bisher sind lediglich vier der existierenden Erzengel namentlich bekannt. Dabei handelt es sich um Michael, Raphael, Gabriel und Uriel. Im katholischen Christentum ist die Verehrung dieser Erzengel weitestgehend einheitlich festgelegt. Lediglich Uriel wird in einigen Teilen der Welt von den gläubigen Christen nicht als Erzengel anerkannt.
Der Erzengel Michael wird häufig mit göttlichen Attributen versehen und gilt als der mächtigste aller Erzengel. Der Name Michael stammt aus dem Arabischen und bedeutet frei übersetzt „Der, der wie Gott ist“. Diese Bezeichnung kommt hauptsächlich dadurch zustande, da Michael insbesondere für den Sieg über den gefallenen Erzengel Luzifer bekannt ist. Dieses Engelwesen wird insbesondere als Schutzpatron Deutschlands verehrt und hat die Fähigkeit, kraftlosen Menschen neuen Mut sowie neue Kraft zu schenken. Neben der Zerschlagung von Selbstzweifeln kann dieses Engelwesen ebenfalls für mehr Disziplin sowie bessere Führungsqualitäten sorgen. Aus diesem Grund wird er häufig angerufen, um Menschen zu schützen oder ihnen Führungskraft zu schenken.
Gabriel hingegen ist der Herold Gottes. Dieser Erzengel schenkt Visionen, die Menschen über den Willen Gottes aufklären. Er führt gleichermaßen die Cherubim als auch die Seraphim an und ist dadurch mit enormem Wissen ausgestattet. Aus diesem Grund verfügt dieser Erzengel über die Fähigkeit, Menschen tiefe Einblicke sowie enormes Wissen zu schenken. Häufig wird er um Hilfe gebeten, wenn Menschen Schwierigkeiten beim Erlernen einer Fähigkeit haben oder sich viele Informationen merken müssen.
Der Erzengel Raphael hingegen verfügt über heilende Kräfte. Sein Name wird mit „heilender Gott“ übersetzt, da er die Fähigkeit besitzt, jede Krankheit heilen zu können. Aus diesem Grund wird dieses Engelwesen häufig bei schweren Krankheiten um Hilfe gebeten.
Uriel hingegen wird von einigen Anhängern der katholischen Kirche nicht anerkannt. Dieser Erzengel wird als Licht in dunklen Momenten bezeichnet und besitzt die Fähigkeit, Lebensfreude in einem Menschen zu wecken. Aus diesem Grund wird er häufig um Hilfe gebeten, wenn sich Menschen kraftlos und antriebslos fühlen. Neben Stresssituationen kann er auch in beruflichen Bereichen deshalb eine große Hilfe darstellen.
Wenn man vom Teufel spricht, so handelt es sich in den meisten Fällen um den Erzengel Luzifer. Dieses Engelwesen wurde in vielen Religionen als mächtigstes Engelwesen beschrieben und nahm dadurch den Platz direkt unterhalb Gottes ein. Aufgrund seiner außerordentlichen Fähigkeiten wollte er sich als vollwertiger Gott präsentieren und ist dadurch in Ungnade gefallen. Viele religiöse Schriften aus unterschiedlichen Regionen berichten davon, dass Luzifer sich mit zahlreichen weiteren Engelwesen gegen das göttliche Wesen auflehnte und in einem Krieg der Engelwesen gegen Michael und die himmlische Armee kämpfte. Als er unterlag, wurde er mitsamt allen rebellierenden Engelwesen in die Hölle verdammt und herrscht dort als Satan über alle gefallenen Geistwesen.
Beim Channeling handelt es sich um eine Form der Kontaktaufnahme mit einem Geist oder einem Engelwesen. Dabei fungiert das Medium als Channel und lässt sowohl die Gedanken als auch die Emotionen des Engels in den eigenen Körper einfließen sowie über sich wirken. Die aus dem Englischen stammende Bezeichnung Channeling ist dabei von dem Begriff Channel abgeleitet und kann mit Kanalisierung übersetzt werden.
Beim Channeling begibt sich das Medium in einen Bewusstseinszustand, in dem die Aktivität der linken Gehirnhälfte auf ein Minimum zurückgefahren wird. Um diesen Zustand zu erreichen, erzeugt das Medium eine Schwingung von zehn Hertz in der linken Gehirnhälfte und verfällt dadurch in eine tiefe Hypnose. Nachdem das Medium eine Tieftrance erreicht, in der die Schwingungsfrequenz auf drei Hertz zurückgefahren wurde, kann das Engelwesen in den Körper des Mediums gleiten und dadurch von den Ohren sowie dem Mund des Mediums Besitz ergreifen. Auf diese Weise ist der Kontakt hergestellt, sodass sich Fragesteller und Engelwesen direkt miteinander unterhalten können.