Wir beraten Dich gerne am Telefon, wir freuen uns auf Deinen Anruf!
Wofür bist du heute dankbar? Wenn deine Antwort darauf ein Schulterzucken ist, dann geht es dir wie vielen anderen Menschen auch. Kein Wunder, haben wir doch schon früh gelernt, in unserem Leben auf das zu schauen, was uns fehlt, anstatt das zu schätzen, was vorhanden ist.
Dabei kann ein dankbares Leben uns beflügeln und uns dabei helfen, auch Krisen besser zu bewältigen. Du möchtest wissen, wie das geht?
Dann lass dich von dem heutigen Beitrag inspirieren.
Danke sagen: Warum das oft so schwer ist
Gehörst du zu den Menschen, von denen schon als Kind erwartet wurde, dankbar zu sein? Etwa, wenn ein Verwandter dir ein Geschenk überreichte und Mutter oder Vater mahnten: „Wie sagt man?“
Das Kind, das du damals warst, hat dann vielleicht etwas verlegen dem Schenkenden die Hand gereicht und ein leises „Danke“ gemurmelt – und hätte sich stattdessen am liebsten unter dem Tisch versteckt. Kein Wunder, dass du noch heute als Erwachsene bei der Vorstellung, dich bedanken zu müssen, ein nervöses Bauchgrummeln bekommst und das Gefühl von Druck und Bevormundung spürst.
Vielleicht hat eine ähnliche Erfahrung auch Johann Wolfgang von Goethe zu der Äußerung veranlasst: „Dankbarkeit ist manchmal ein Band, oft aber eine Fessel.“
Und wie ist es, wenn du selbst jemandem etwas schenkst und er oder sie sich dann bei dir bedankt? Vermutlich fühlst du dich dadurch beflügelt und spürst ein warmes Gefühl im Bauch. Bleibt der Dank aus, fehlt etwas; die Wertschätzung, die Aufmerksamkeit für das Empfangene.
Dann fällt es dir sicher schwer, selbst dankbar zu sein; deine Wahrnehmung von dem, was fehlt, überwiegt. Doch vielleicht findest du etwas, auf das du dankbar schauen kannst; zum Beispiel die Gelegenheit, diesem Menschen etwas Gutes getan zu haben.
Du könntest dann fühlen, wie sich deine Stimmung wandelt; nicht mehr Traurigkeit über den nicht empfangenen Dank überwiegt, sondern die Freude über die Gelegenheit, etwas zu geben – denn deine Energie folgt deiner Aufmerksamkeit.
Danke: Energie folgt der Aufmerksamkeit
Es ist eigentlich ganz einfach: Worauf du dich konzentrierst, damit verbindest du dich. Ob es sich dabei um aktuelle oder vergangene Ereignisse handelt oder um Phantasiebilder, unterscheidet dein Gehirn nicht; es reagiert mit entsprechenden Gefühlen. Mittlerweile haben sogar schon Forscher diesen Zusammenhang nachgewiesen: Positive Gedanken und Vorstellungen entspannen Geist und Körper, negative führen zu Stressreaktionen. Beides ist messbar an den Körperreaktionen und in den Gehirnströmen.
Dankbar zu sein, ist demnach in unserem eigenen Interesse, weil wir so den Fokus auf das Positive in unserem Leben richten. Das haben auch die Dankbarkeitsforscher Robert Emmons aus Kalifornien und Michael McCullough aus Miami in drei experimentellen Studien herausgefunden. Dankbarkeit erhöht den Optimismus, reduziert körperliche Beschwerden, sie fördert positive Gefühle und soziales Verhalten und kann sogar bei Menschen, die chronisch krank sind, das Wohlbefinden verbessern.
Warum fällt es uns dann so schwer, dankbar zu sein?
Ja, aber... Trotzdem dankbar sein
Viele von uns sind mit einem „Ja, aber“ aufgewachsen. „Das hast du schon gut gemacht, aber…“. „Ja, das stimmt, aber…“
Das Positive wird sogleich durch eine negative Aussage geschmälert; noch heute ist das in vielen Familien üblich, in Partnerschaften, in der Schule und im Beruf. Und so gehen wir dann auch mit uns selbst um. Gelingt uns etwas, ist das „hart erarbeitet“ und außerdem sowieso „nicht perfekt“. Kein Grund zur Dankbarkeit.
Misslingt uns ein Vorhaben, zählt nicht die ursprüngliche Absicht, nicht unser Bemühen, sondern allein das Ergebnis. Auch kein Grund zur Dankbarkeit. Schließlich sollen wir uns ständig entwickeln, verbessern, optimieren. Ein „Danke, dass mir das gelungen ist“, wirkt da schon fast wie eine eitle Provokation zum Stillstand.
Und wer gerade in einer Krise steckt, eine Trennung oder Krankheit erlebt, dem fällt es erst recht schwer, dankbar zu sein; zu tief ist die Erschütterung. Doch auch dann wirkt Dankbarkeit: Danke, dass die Freundin mir in meinem Liebeskummer beisteht; danke, dass ich eine verständnisvolle Ärztin habe. Dankbarkeit kann in Trauer und Angst ein kleiner Lichtstrahl sein, weil sie den Blick auf das „Glück im Unglück“ lenkt – wie ein „Ja, aber“ mit umgekehrtem Vorzeichen.
Tipp: Formuliere dein Problem, zum Bespiel: „Auf meinem Arbeitsplatz bin ich unzufrieden.“ Führe dann den Satz mit einem „Ja, aber“ fort: „Auf meinem Arbeitsplatz bin ich unzufrieden – ja, aber mit meiner Kollegin hatte ich heute ein gutes Gespräch.“
Du findest, dass das kein Grund zur Dankbarkeit ist, weil du dich mit dieser Kollegin sowieso gut verstehst? Allzu leicht verlieren wir die Aufmerksamkeit für das Selbstverständliche.
Was immer da ist, schätzt man nicht?
Forscher haben herausgefunden, dass unser Gehirn in einer Art „Wachsamkeitsmodus“ gegenüber den Veränderungen in der Umwelt ist. Dabei fokussieren wir uns instinktiv darauf, Gefahren rechtzeitig zu erkennen, um schnell darauf reagieren zu können. Diese Fähigkeit haben wir von unseren Vorfahren geerbt, sie war wichtig für ihr Überleben.
Von den Annehmlichkeiten geht keine Gefahr aus, deshalb neigen wir dazu, sie nicht so stark zu beachten. Das jedoch können wir ändern. Dabei hilft ein kleiner gedanklicher Kniff: Stelle dir zum Beispiel vor, das Verhältnis zu deiner Kollegin wäre nicht gut. Dann würde dir etwas Positives fehlen. Und schon nimmst du den Wert dieser Sache deutlicher wahr und kannst dafür dankbar sein.
Du kannst dich also bewusst entscheiden, dankbar zu sein. Und dann übst du es immer wieder, indem du deine Gedanken bewusst beeinflusst – dann folgen die Gefühle bald ganz von selbst.
Eine kleine Übung
Besorge dir ein schönes Notizbuch und einen Stift, den du magst. Notiere an jedem Abend drei Dinge, für die du dankbar bist. Denke dabei auch an die Kleinigkeiten: Ein Regenbogen am Morgen, die „grüne Welle“ auf dem Weg zur Arbeit, eine unverhoffte schöne Begegnung mit einem alten Bekannten, das Lächeln der Verkäuferin beim Bäcker – und dass dein Schnupfen spürbar abgeklungen ist. Führe diese Übung mindestens 21 Tage aus. Schaue dann, wie sich dein Lebensgrundgefühl verändert hat.
Wem dankbar sein?
Nicht immer richten wir unsere Dankbarkeit an einen Menschen. Glauben wir an Gott oder die Engel, senden wir ihnen unseren Dank. Doch auch, wenn du „an nichts“ glaubst, kannst du dankbar sein, zum Beispiel
- dem Universum
- dem Schicksal
- dem Zufall.
Du kannst für deine Fähigkeiten danken, für das, was du erreicht hast und dass du es geschafft hast, schmerzliche Erfahrungen zu meistern.
Du kannst auch einem Menschen danken – der Nachbarin für ihre Hilfe im richtigen Augenblick, der Freundin für das gute Gespräch, deinem Kind für das selbst gemalte Bild. Dabei muss es nicht bei dem direkten, persönlichen Dank bleiben. Auch später noch, wenn du an diese Situation denkst, kannst du die Dankbarkeit denken und fühlen – und so die Freude darüber jederzeit abrufen.
Grund zur Dankbarkeit finden
Geht dein Blick gerade nur auf das, was dir fehlt? Wandern deine Gedanken immer wieder zu den Enttäuschungen der Vergangenheit? Dann kann dir eine Beratung dabei helfen, trotzdem etwas zu finden, wofür du dankbar sein kannst – und damit selbst einen Lichtstrahl in dein Leben zu bringen. Unsere erfahrenen Lichtpfade-Berater schauen aus einer anderen Perspektive auf deine Situation und können dir einen neuen Blick auf dein Leben vermitteln. Das kann dein erster Schritt in ein dankbares Leben sein.