Man kennt das Partnerhoroskop von vielen berühmten Paaren. Kaum haben sie sich getraut, wird auch schon ein Horoskop veröffentlicht, aus dem Astrologen ersehen können, warum die beiden so gut zusammenpassen. Manchmal wagen sie auch einen Blick in die Zukunft und berechnen, ob Krisen zu erwarten sind, und falls ja, welche. Andersherum können gute Astrologen auch sehen, ob die Ehe hält und für wann wahrscheinlich Nachwuchs zu erwarten ist.
Diese Praxis beruht auf einer uralten Tradition. Im alten Griechenland und im antiken Rom wurden vor Eheschließungen grundsätzlich die Sterne befragt. Wer Horoskopen vertraut, wird deshalb auch heute noch einen Astrologen oder eine Astrologin befragen, wenn eine längere Beziehung oder eine Ehe geplant ist.
Astrologen sprechen bei einem Partnerhoroskop grundsätzlich von der Synastrie. Dazu wird erst für beide ein Geburtshoroskop – das Radix – erstellt. Da bei der Synastrie-Berechnung alle Feinheiten von großer Wichtigkeit sind, müssen die Uhrzeiten der Geburt genau bekannt sein. Gerade der Mond – der sehr viel Einfluss auf die Welt der Gefühle hat – verschiebt sich zum Zeitpunkt der Geburt sehr schnell und kann so völlig falsch gedeutet werden. Auch die Anordnung der Planeten in den zwölf Häusern ist vom Geburtszeitpunkt abhängig. Das Geburtsdatum mit Uhrzeit müssen also genau stimmen – nur dann kann man sich auf eine Synastrie-Berechnung auch verlassen.
Wenn beide Geburtshoroskope fertig berechnet sind, werden sie miteinander verglichen oder wie zwei durchsichtige Scheiben übereinandergelegt. Das Übereinanderlegen hat den Vorteil, dass sofort zu erkennen ist, welche Planeten der einen Person in welchen Häusern der anderen Person sind, und welche Aspekte die Planeten untereinander haben. Astrologen setzen Planeten in geometrische Bezüge und ziehen Linien, die als Aspekte bezeichnet werden. Die Linien der Planeten zwischen zwei verschiedenen Horoskopen werden in der Synastrie Interaspekte genannt. Einige Aspekte und Interaspekte gelten als „hart“, andere als „weich“. Die Interaspekte signalisieren, ob Liebe und Glück dauerhaft sind und woran sie scheitern könnten.
Es gibt einige grundsätzliche Erkenntnisse, die bei der Synastrie-Berechnung von großer Bedeutung sind und jedem Astrologen sofort ins Auge springen.
Je größer die Anzahl der Interaspekte im Partnerhoroskop ist, desto größer ist auch der Energiefluss. Es ist egal, ob es sich dabei um „harte“ oder „weiche“ Interaspekte handelt – die Energie ist auf jeden Fall da! Diese beiden Menschen haben sich wirklich etwas zu sagen! Wenn es nur wenige Interaspekte gibt, ist der Energiefluss sehr gering. Das kann – auf Dauer gesehen – zu einer erdrückenden Gleichgültigkeit führen.
– Wenn mehrere Planeten im selben Haus stehen, symbolisiert dieses Haus ein wichtiges Thema für die Beziehung. Das zweite Haus steht beispielsweise für das weltliche Gut. Wenn beide Partner gemeinsam mehrere Planeten im zweiten Haus haben, wird ihnen Wohlstand sehr wichtig sein. Falls diese Planeten jedoch harte Aspekte haben sollten, kann es auch bedeuten, dass das Paar sehr häufig mit Geldproblemen kämpfen wird. Ein positiv aspektiertes viertes Haus verspricht dagegen ein positives Verhältnis zu Eltern und Schwiegereltern, aber auch, dass die eigenen vier Wände und das Beisammensein sehr wichtig sein werden.
Langsame Planeten lassen mit ihren Interaspekten grundsätzliche Gemeinsamkeiten oder grundsätzliche Probleme vermuten. In der Astrologie unterscheidet man zwischen den persönlichen und schnellen Planeten (Sonne, Mond, Merkur, Venus und Mars) und den gesellschaftlichen und mittelschnellen Planeten (Jupiter, Saturn). Dazu kommen noch die langsamen und schicksalhaften Planeten Uranus, Neptun und Pluto. Da Saturn für Ernsthaftigkeit steht, kann Saturn die Ernsthaftigkeit einer Beziehung unterstreichen. Er kann aber auch signalisieren, dass es große Probleme geben wird. Uranus, Neptun oder Pluto können generelle positive oder negative Schwingungen anzeigen, die ein Paar über viele Jahre begleiten werden.
Das siebte Haus ist das Haus der Partnerschaft und in der Synastrie das wichtigste Haus. Jeder Planet, der sich in diesem Haus befindet, ist ein Symbol für den Partner. Sollte bei der Synastrie das siebte Haus besonders gut aspektiert sein, wird es sich mit großer Sicherheit um eine sehr glückliche Beziehung handeln. Nur dann, wenn es sehr schwerwiegende andere Aspekte in der Synastrie gibt, könnte diese positive Wirkung aufgehoben werden.
Jede Synastrie-Berechnung ist sehr umfangreich und vielschichtig. Diese zwei kleinen, bekannten Beispiele können deshalb das Thema deshalb nur oberflächlich beleuchten. Sie sind kurze Erläuterungen dafür, was in einer Synastrie-Berechnung erkannt werden kann.
Besonders auffallend in der Synastrie ist, dass Yoko Onos Pluto direkt auf der Geburtssonne von John Lennon liegt. Da Pluto auch ein Symbol für den Rückzug ist, wirkt es logisch, dass sich John Lennon unter Yoko Onos Einfluss mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurückzog. Yoko Ono hat im siebten Haus Uranus – den Planeten, der immer für Überraschungen gut ist. John Lennons Venus steht im Quadrat dazu. Das Quadrat gilt als ein „harter“ Aspekt. Dieser Interaspekt Uranus-Venus deutet darauf hin, dass Yoko Ono ihren Mann manchmal zurückwies, und dass die Beziehung nicht frei von Problemen war.
Die Geburtssonne von Prinzessin Diana stand im elften Haus von Prinz Charles. Das elfte Haus symbolisiert die Unabhängigkeit, Reisen und das Ausland. Es scheint, als ob ihre Sonne bei ihm sofort nach einer Möglichkeit suchte, wieder wegzukommen. Seine Planetenkonstellationen zeigten völlig andere Wertvorstellungen als ihre. Astrologen suchten bei der Hochzeit des Paares verzweifelt nach Gemeinsamkeiten – es gab kaum welche. Die meisten einigten sich darauf, dass Dianas fünftes Haus stark betont war, und dass sie mit Sicherheit eine hervorragende Mutter werden würde.